Theiß

Theiß
Theiß
 
die, ungarisch Tisza ['tisɔ], rumänisch, serbokroatisch, slowakisch Tịsa, ukrainisch Tịssa, linker und längster Nebenfluss der Donau, 977 km lang, in der Ukraine, in Ungarn (579 km) und in Serbien (Wojwodina, 151 km), Einzugsgebiet 153 000 km2; entsteht in den Waldkarpaten aus der Vereinigung der Schwarzen und Weißen Theiß, bildet im Becken von Marmarosch auf 62 km die ukrainisch-rumänische Grenze, durchbricht in der Enge von Chust (Huszt) die innerkarpatische Vulkankette und tritt als Tieflandsfluss mit schwankender Wasserführung in das Ungarische Tiefland ein, wo sie mit ihrem linken Zufluss Szamos ein großes Binnendelta aufschüttet. An dessen Nordseite biegt sie scharf nach Südwesten um, durchfließt windungsreich mit geringem Gefälle das Ungarische Tiefland, wo ihr von rechts Bodrog, Sajo, Zagyva, von links Körös und Maros zufließen (die Zuflüsse weisen hohe Wasserstandsschwankungen auf), und mündet zwischen Novi Sad und Belgrad. Die Theißregulierung seit dem 19. Jahrhundert verkürzte ihren Lauf von 1 429 km auf die heutige Länge, leitete den Bau von etwa 4 000 km Hochwasserdämmen ein und ermöglichte die landwirtschaftliche Nutzung von 25 300 km2 ehemaligen Überschwemmungslandes. Die nach 1950 entstandenen ungarischen Stauwerke (mit kleinen Wasserkraftwerken) bei Tiszalök schufen die Voraussetzung für den Bewässerungsfeldbau in der Hortobágy über den Hauptkanal Ost (Theißhauptkanal; 108 km lang) und Hauptkanal West (50 km lang). Ab Tiszalök ist die Theiß für Flussschiffe bis 1 350 t Tragfähigkeit befahrbar.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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